MoRüBli2 I – 2005
Ein Rückblick in Wellenform
Warum jetzt Quartal – und nicht mehr Monat?
Die Monate waren mir zu kurz.
Zu getaktet, zu brav, zu viel „Was habe ich geschafft?“ und zu wenig „Was ist wirklich passiert?“
Deshalb jetzt: ein Quartal, drei Monate – genug Zeit, damit etwas entstehen darf.
Etwas anfangen, sich verzetteln, sich finden. Eine Welle eben. Und weil Wellen nicht in Listen denken, sondern in Bewegungen, habe ich meinen Rückblick neu geordnet:
nicht nach Themen, sondern nach W´s wie in meinem Jahresrückblick 2024.
Sie sind meine Wegmarken.
Mal klar, mal kryptisch.
Aber immer ein bisschen ich.
Wirkung & Widerstände
Klartext statt Kosmetik
Was gewirkt hat:
- Blog First – Social Media later – mit diesem Fokus habe ich im Januar begonnen und hatte so weniger Contentstress und habe 5 Blogartikel geschrieben.
- Instagram ist beerdigt, mit einer Träne im Auge, ich habe meinen Bilderfeed wirklich geliebt und mir echt viele Gedanken um eine schöne Optik gemacht. Aber was soll´s – neuer Freiraum ist geschaffen.
- 7 Newsletter versendet, meine Statistik in MailerLite zeigte mir die Anzahl versendete Mails. Bin immer erstaunt, wieviel E-Mails auch bei knapp 40 Abonnenten da in 3 Monaten zusammen kommen: nämlich 142 und meine Leserschaft ist ein bisschen netto gewachsen.
- LinkedIn – mehr Kontakte, Reichweite oft im Keller.
- Buffer als Beitragsplanungstool eingeführt – spart Zeit und Nerven.
- Positionierung geschärft – mehr Kante, weniger Wischiwaschi.
- Lead Magnet erstellt – Conversion noch gering 11%
Was gebremst hat:
- Pinterest – eher zweifelhaft, ob die 1 Pin pro Tag Strategie sinnvoll ist.
- Website-Zugriffe im März rückläufig.
- Newsletter-Serie zu Besprechungen: durchgefallen.
- Und ja: unser Allrad-Bus nicht verkauft, Börse mies – auch das ist Business.
Gedanke dazu:
Sichtbarkeit ist kein Sprint.
Eher ein gepflegter Gartenpfad mit Umleitungen.
Wohlbefinden & Willenskraft
Alltag schlägt Ausnahmen
Was mich gestärkt hat:
- Januar: täglich meditiert, geplankt, Sonnengrüße gemacht.
- Februar: Fasten, Kältekammer, Ernährung umgestellt.
- März: Bewegung, bin fast 100 km auf Texel geradelt, Aktivitätslevel gestiegen, IHHT-Training gestartet – das ist Chillen auf 4.400 m im Massagesessel – sehr angenehm.
Was holprig war:
- Krafttraining blieb mit 4 Einheiten eher Deko auf der To-Do-Liste.
- Neurotraining: angefangen, aber unregelmäßig.
- Gewicht: unverändert.
- Rücken: sendet Grüße.
Gedanke dazu:
Der Körper will keinen Applaus.
Er will Wiederholung.
Wachstum & Wärme
Zwischen Alltag und Aha
Was gewachsen ist:
- Ich – bin 60 geworden – nicht explodiert, nicht zerbröselt.
- Lanzarote im Februar: viel geschrieben, gute Gespräche und die besten Aussicht der Welt
- Texel war kalt, der Text zum Frauentag warm.
- Gartenarbeit gestartet, Freundinnenzeit, Familienzeit – das zählt.
Was brach lag:
- Disziplin: kam im März nicht mehr mit.
- Bücher: 1 fertig, 4 halb angefangen.
Gedanke dazu:
Manches wächst nicht im Kalender.
Sondern zwischen Begegnungen.
Widerworte & Women
Warum ich im Aufzug die Notbremse drücken wollte
Im März saß ich im Auto.
Auf dem Weg zwischen Supermarkt und Tankstelle.
Zeit zum Nachdenken.
Über einen doofen Werbespot.
Günther Jauch im Aufzug.
Er erklärt einer jungen Frau, wie man die Versichertenkarte vors Handy hält und das Rezept online einlöst.
Er erklärt.
Sie staunt.
Ich? Staune auch. Aber anders.
Warum? Weil es so beiläufig ist.
So normal.
Der Mann weiß. Die Frau hört zu.
Und niemand stört sich dran.
Ich schon.
Ich hab drüber geschrieben in meiner neuen Rubrik „Alles außer SEO – Günther, der Aufklärer“. Ein Textinsel-Essay über Alltagssexismus, Werbung, Haltung – und warum ich lieber in eine echte Apotheke gehe.
Denn: Hinschauen nicht nur im Elevator Pitch.
Sondern im Gespräch. Im Fernsehen. Und im Alltag.
Wegweiser & Weitergehen
Der Winter ist Geschichte, das erste Quartal war ein Übergang.
Zwischen Wellen und Widerstand. Zwischen Kälte und Koma.
Januar. Ich halte eine Kichererbse in der Hand, als wäre sie ein Versprechen. Tag 4 von 108.
Noch kein Durchbruch, aber ein Rhythmus. Der Tag beginnt mit Stille, Schreiben, Atmen – nicht heldenhaft, aber heilsam. Der ruhige Morgen ist geblieben, an der restlichen übergestakten Routine bin gescheitert und ich hab irgendwann aufgehört zu zählen. Die Erbse bleibt trotzdem Symbol.
Ich miste aus. Den Schrank. Den Kopf. Die Prioritäten.
Dafür bleibt: ein klarer Blick und die leise Freude über weniger „Vielleicht“.
Und mittendrin schreibe ich – mit Hingabe und Widerstand. Manche Sätze blühen wie Wildstauden, andere bleiben Unkraut mit Anspruch.
Mein Rücken spricht in Großbuchstaben. Ich antworte mit Dehnungen, Tauchbädern, Neuro-Tricks. Es ist keine Romanze, aber eine Beziehung. Und ich beginne, zuzuhören, ohne gleich zu optimieren.
Dann Lanzarote. Der Wind zupft mir die Gedanken zurecht. Ich kaufe Gläser in Meeresfarbe. Nicht weil ich es brauche, sondern weil es mich erinnert, dass Klarheit auch fließen darf.
Ich streite. Mit Ulf. Mit der Technik. Mit mir.
Und lerne: Nicht jede Spannung ist ein Drama. Manchmal ist es einfach Wachstum mit Knarzen.
Was bleibt?
Ein neuer Claim. Ein leereres Postfach. Ein Satz, der sich festsetzt wie Sand zwischen den Zehen:
„You tend to create imaginary problems through overthinking situations that often resolve themselves naturally.“
meine innere Stimme
Autsch. Und ja.
So fühlte sich dieses erste Quartal an. Ich habe sortiert, umgetopft, gezweifelt – und weitergemacht. Kein Heldinnen-Epos, eher ein langsamer Dokumentarfilm in Etappen. Mit iPad, Kugelschreiber und einem Kaffebecher voller Mut.
Manche Wochen waren glatt gebügelt, andere voller Knitterfalten. Manche Strukturversuche mit Contentplänen und Routinen hielten – und nicht wenige, die nach drei Tagen wieder verpufften. Mein Schreiblust wuchs. Mein Rücken meckerte. Mein Kopf brummte manchmal vom eigenen Anspruch.
Ich schrieb. Viel. Manchmal für die Tonne. Manchmal für mich. Ich hörte zu – zu viel mir selbst?
Ich übte das Scheitern mit Stil – beim Habit Stacking, beim Krafttraining und bei der Krähe.
Kein Drama. Kein Tschakka.
Nur echte Tage mit ehrlichem Essen. Und Erkenntnisse, die leise kamen – beim Schneeschippen, beim Spazieren, beim Scheitern und Weitergehen.
Der Rückblick ist kein Denkmal. Eher ein Beet. Und ich pflanze weiter. Trotz Bonsai wird’s kein japanischer Garten. Aber meiner.
Q2 wird kein Sprint
Eher ein welliger Spaziergang mit gelegentlichen Joggingeinlagen.
Ich will kein neues Ich erfinden. Aber ein paar Gewohnheiten umtopfen. Ich nehme das mit, was trägt – nicht das, was glänzt. Mehr Tiefe als Tempo. Mehr Klarheit als Klicks. Und: mehr Zeit auf der Bank als auf der Überholspur und ab und an auf den Golfplatz.
Mentoring vertiefen, Substack befüllen, Website entschlacken. Vielleicht sogar wieder barfuß durch das hohe Gras meiner Ideen laufen und wieder ans Meer fahren. Nicht alles wird blühen.
Aber ich bin da. Mit Gartenschere, Gedankenfäden und genügend Humor für die nächsten Kaffeeflecken.
Ohne Drama, aber mit Richtung
Q1 war:
Unaufgeregt. Uneben. Unverstellt.
Mit Technikfrust, Schreibflow, innerer Unordnung – und dem Gefühl:
Ich komme voran, auch wenn’s nicht immer glänzt.
Für Q2 nehme ich mit:
- Lieber Wanna-To als To-Do.
- Wiederholung schlägt Genialität.
- Technik soll helfen – nicht herrschen.
- Neugier statt Druck.
Schlusswort:
Kein Buzzword. Kein Glow-Up.
Einfach ein echter Rückblick. Und ja – das reicht.
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