JaRüBli 2023: Über Stock & Stein
Dies ist mein dritter Jahresrückblick – ein langes RüBli – ein JaRüBli des Jahres 2023. Alle Jahre wieder und zur Einstimmung habe ich meinen Jahresrückblick 2022 gelesen und bin erstaunt, was in diesem Jahr alles passiert ist:
Neues, Unerwartetes, manches war schwer, manches ganz leicht, aber holprig war es schon, ein Jahr über Stock und Stein. 2023 war mein erstes ganzes Jahr nicht mehr „on the job“. Aber ich habe mit dem Thema Management nicht ganz abgeschlossen, sondern die Seiten gewechselt und bin dabei, als Coach, Mentorin und Trainerin Türen zu neuen Lebensbereichen zu öffnen. Dass das mit unserem Bus so ein Fiasko werden würde, hätte ich nicht gedacht und auch nicht, dass gesundheitliche Einschränkungen in diesem Jahr eine so große Rolle spielen würden.
Auf Achse und Abenteuer
In 2023 war ich viel unterwegs 🧳 fast 12 Wochen, also ein Vierteljahr. Das ist der Luxus, wenn man nicht mehr Vollzeit im Managerjob eingespannt ist.
- 5 Wochen Neuseeland
- 1 Woche Australien
- 1 Woche Gozo
- 3 Tage Fahrradwochenende im Elsass
- 3 Tage Offroad-Training in Heidelberg
- 4 Wochen Island
- 5 Tage Weiterbildung in Oberösterreich
- 4 Tage Wien
Neuseeland
Unser Urlaub in Neuseeland war der fünfte Versuch, dieses Land zu besuchen. Wahrscheinlich waren unsere Erwartungen extrem hoch, genährt durch die Erzählungen vieler Freunde und Bekannter von Neuseeland als dem Sehnsuchtsland. Das ist etwas übertrieben. Es gibt wahnsinnig schöne Spots, die Leute sind super freundlich. Das Essen ist Fast Food, ich glaube in den 5 Wochen haben wir es nur 4 mal geschafft, Fisch „Nature“ zu essen, die Kiwis panieren und frittieren alles zu Fish ’n Chips, einfach zu viel britisches Erbe.
Wir haben immer in FeWos, Condos oder Apartments übernachtet und auch viel selbst gekocht. Das neuseeländische Lamm schmeckt fantastisch. Wir sind über 7.000 km gefahren, da gibt es auch lange Strecken, wo immer der gleiche neuseeländische Wald ist oder endlose öde Küstenabschnitte und Auckland als Stadt ist kein Highlight, da hat uns Wellington viel besser gefallen.
Sydney
Ein Highlight war unser Besuch bei Freunden in Sydney am Ende unserer Neuseelandreise. Es ist eine ganz andere Erfahrung, wenn man nicht als klassischer Tourist unterwegs ist und die Gegend aus der Sicht der Einheimischen gezeigt bekommt. Wir hatten ein wahnsinniges Programm mit Segeln und Bushwalks, vielen Museen, einem Kammerkonzert im Sydney Opera House und morgendlichen Spaziergängen am Strand. Unsere Freunde wohnen direkt am Manly Beach. Es ist so toll, frühmorgens die Füße im Sand zu spüren, ja, das Meer ist etwas, das man vermisst, wenn man in den Bergen wohnt.
Gozo
Fast nirgendwo fahren wir zweimal hin, Ausnahmen bestätigen die Regel. Hawaii, Südtirol und Mallorca gehören zu den wiederkehrenden Zielen. Dieses Jahr waren wir nach 20 Jahren wieder auf Gozo, das zu Malta gehört und im südlichen Mittelmeer liegt. Von München fliegt man bequem in 2 Stunden dorthin. Aber dann muss man noch die Insel Malta überqueren und mit der Fähre übersetzen. Wir waren Ende Juli dort, als es so furchtbar heiß war. In unserer Ferienwohnung gab es eine Münzklimaanlage, noch nie gesehen, wehe man kommt abends um 21.00 Uhr an und hat keine Euromünzen im Portemonnaie.
Wir haben in ganz kleinen Tauchbasis einen Spezialkurs gemacht: Tieftauchen. Früher hat man einen Tauchschein gemacht, die Tauchschulen haben sich die Anzahl der Tauchgänge angeschaut und dann ging es los. Inzwischen ist das sehr streng geworden, vor allem in Europa. Mit dem Bronzebrevet darf man nur noch bis auf 18 Meter tauchen, auch wenn man schon 300 Tauchgänge hat und seit 25 Jahren taucht. Wahrscheinlich will Padi mit Spezialausbildungen Umsatz machen. Tieftauchen an sich macht keinen Sinn, aber wenn mal ein Wrack auf 30 Meter liegt, dann möchte man das auch als Hobbytaucher erkunden können.
Jetzt haben wir den Schein, so richtig mit Theorie und praktischer Prüfung. Das war total gut, das eigene Wissen wieder aufzufrischen und unser Tauchlehrer war top. Es war viel Freizeitstress, denn morgens um sieben ging es los, damit wir vor der Hitze und den großen Tauchschulen mit den Menschenmassen ins Wasser kamen.
Island
Es ist eine lange Reise mit dem Bus, 1.500 km durch ganz Deutschland und Dänemark bis zum Fährhafen. Die sehr komfortable Fähre braucht noch einmal zweieinhalb Tage, um über den Süden Norwegens, die Shetland-Inseln und die Färöer-Inseln im Nordosten Islands in Seydisfjördur anzukommen. Der ausführliche Bericht über diese Abenteuerreise ist im Kapitel Ärgernisse & Aufregung zu lesen.
Wien
Da mein Mann 6 Jahre lang von Wien aus gearbeitet hat und wir dort 2 verschiedene Wohnungen hatten, kennen wir die Kaiserstadt gut und hatten mal wieder Sehnsucht. So waren wir jetzt im Advent wieder dort. Kultur, Kabarett, Kulinarisches, Weihnachtsmärkte, Großstadtluft schnuppern und ein bisschen shoppen.
Abtauchen und Ausatmen
Im Garten unteratuchen – das ist mir auch 2023 wieder gut gelungen. Rund 80 Stunden Gartenzeit nur für mich, ein neues weißes Staudenbeet ist erblüht, mein quadratisches Gemüsebeet hat funktioniert. Auf dem Balkon habe ich leckere und scharfe Chilischoten geerntet. Zum ersten Mal hatten wir eigene Birnen von unserem Spalier und wie jedes Jahr eine reiche Apfelernte.
140 Quitten sind gereift und ich hoffe, dass der Schneebruch Anfang Dezember unsere beiden Quittenbäume nicht so beschädigt hat, dass wir sie im nächsten Frühjahr fällen müssen, gleiches gilt für den Apfelbaum, der nach dem Megaschnee Anfang Dezember so da stand..
Außerdem habe ich 9 Garten-Blog-Artikel geschrieben, von denen mir dieser am besten gefallen hat:
„Die gesunde Körperhaltung beim Jäten“.
Aufbruch und Ambitionen
Im Sommer 2022 habe ich meine Führungstätigkeit beendet und meine Stelle gekündigt. Dieser Schritt war langfristig geplant und mein Nachfolger bereits eingearbeitet. Viele Reisen, ungestört im Garten arbeiten, mehr an meinem Gartenblog schreiben, mehr Zeit für Freunde und Familie waren die Schwerpunkte der ersten Monate.
Und jetzt? Wenn man sein Leben lang immer auch eine berufliche Rolle hatte, fühlt es sich komisch an, wenn man auf die Frage „Was machst du so?“ antwortet: „Naja, ich war lange im Management und jetzt mache ich nichts Konkretes“.
In diesem gewollten Leerlauf habe ich mich im Februar 2023 coachen lassen und dabei ist die Idee zu meinem Angebot für Nachwuchsführungskräfte entstanden.
In über 30 Jahren im Management habe ich alle typischen Herausforderungen von Nachwuchsführungskräften am eigenen Leib erfahren und viele Young Professionals ausgebildet, gecoacht und weiterentwickelt.
Wichtigen Themen sind:
🤔 Angst, dass die eigene „Autorität“ nicht anerkannt wird und frau oder mann nicht ernst genommen werden
🤔 Überforderung durch unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsstile und lernen müssen, angemessen darauf zu reagieren.
🤔 mit Teams effektiv zu kommunizieren und Konflikte souverän zu moderieren.
Und mir kam der Gedanke, dass gerade ein maßgeschneidertes 1:1 Angebot für Nachwuchsführungskräfte so wichtig wäre. Außerdem habe ich einen engen Bezug zur Natur und wollte beides miteinander verbinden. Meine Coachings und Trainings finden auch in der Natur statt. Die Berge, die mich umgeben, sind ein wunderbarer Raum, um zur Ruhe und einen klaren Kopf zu bekommen. Man ist ein wenig isoliert wie auf einer einsamen Insel, in einer Zeitkapsel mit Weitblick, ein Rahmen für Selbstfürsorge und man kann sich seinen eigenen Themen und Fragen widmen.
„Um dem Meer aus Ansprüchen, denen Sie gerecht werden sollen, nicht zu ertrinken, schaffen Sie sich Ihre eigene Zeitinseln. Geschützte Räume, in denen Sie ganz bewusst nur das tun, was Ihnen guttut.“
Karsten Dusse alias Joschka Breitner
Beim Brainstorming für mein Konzept im Februar fiel mir das Buch wieder in die Hände und da hatte ich den Namen für mein Angebot. Denn genau das sind meine Trainings & Coachings, ein Raum für persönliche Weiterentwicklung und Lernen.
Mein Natur Coaching Programm ist ein Einzelcoaching, das zur Hälfte in der Natur in Form von GEHsprächen stattfindet, daher wird der Schwerpunkt in den Sommermonaten liegen. Ich biete drei Trainings an:
- Neu in der Führungsrolle – die ersten 100 Tage
- Führung in Balance – Delegation und Kontrolle
- Konflikte als Katalysator
Meine Vorbereitungsphase
Über die Gründerplattform der KfW habe ich meinen Businessplan erstellt, ein tolles kostenloses Angebot. Dann ging es an das Konzept für die Website. Da ich schon 2020 sehr gute Erfahrungen mit Miss Webdesign bei der Erstellung meines Berggarten Blogs gemacht habe, hat mir Daniela auch diesmal eine tolle Grundlage gelegt. Wieder in WordPress, aber ein neues modernes Theme, mit mehr Vorlagen, besser DSGVO konform und keine Probleme mit Google Fonts. Als Autodidaktin habe ich dann alles weitere selbst gestaltet.
Meine Website hat nun 13 Seiten, 6 Blogartikel und ist seit dem 16.November 2023 online. Neben der Website, habe ich noch eine Weiterbildung zur Natur-Resilienz-Trainerin gemacht, um mein Profil abzurunden.
Soziale Medien
Dann habe ich mich näher mit LinkedIn beschäftigt und festgestellt, dass für mein Natur Coaching LinkedIn die bessere Plattform ist, da ich viel schneller Kontakte und Reichweite bekomme und mein Angebot auch besser in den Business Kontext von LinkedIn passt. Dort konnte ich meinen Social Selling Index von 35 auf jetzt 56 verbessern.
Meine Jahresreichweite liegt derzeit bei 12.796 Impressionen, was bei insgesamt 15 geposteten Beiträgen eine durchschnittliche Reichweite von 827 ergibt, mit einer Spanne von 120 bis 3.393 Impressionen. Es scheint so zu sein, dass Beiträge mit eigenen Bildern höher gerankt werden. Ich finde es aber nervig, wenn immer die „Nase“ des jeweiligen Erstellers auf den Beitragsbildern erscheint.
Testweise werde ich 2024 XING, Instagram – mit neuem Profil und Pinterest laufen lassen. Man darf gespannt sein, über welche Kanäle ich meine Anfragen generieren werde. Aber im Moment loost Instagram ziemlich. Hier ein Screenshot meines aktuellen Feeds
Kennzahlen
Meine MAGIC NUMBER, die ich bereits im MoRüBli vom November errechnet habe, liegt aktuell bei 43,5, also stark verbessert, vor allem meine Webseitenbesuche sind von 55 im November auf aktuell 121 gestiegen, allerdings weiß ich nicht, ob ich den Auschluss meiner eigenen IP-Adresse richtig hinterlegt habe, könnte also sein, dass ich da selbst noch mit dabei bin, da muss ich in 2024 definitiv noch einen Matomo-Kurs machen.
Meine Newsletter Landingpage ist schon fertig, aber meine 5-teilige Starter Serie inklusive Automatisierung steht noch nicht. Das ist ein MUST DO bis Ende des Jahres, genauso wie die Freebies, die das Newsletterkonzept erst rund machen. Da muss ich noch ordentlich Hirnschmalz reinstecken. Und eigentlich hätte ich die Zeit, die ich mir hier für das JaRüBli 2023 nehme, auch super dazu nutzen können.
Hätte, hätte Fahrradkette!
Ab Oktober habe ich ehrenamtlich eine Mentrorenaufgabe angenommen und habe nun 3 Mentees, mit denen ich mich monatlich austausche. Das hilft mir auch, um mich noch besser auf meine Rolle als Coach und Trainerin einzustimmen.
Ageing und Anti-Ageing
Dieses Kapitel erfüllt mich mit Schmerz. Der Zahn der Zeit nagt auch an mir. Ein langer Tag im Garten und am Ende lege ich mich mit Rückenschmerzen oder gar einem Hexenschuss hin. Ich muss wirklich aufpassen, ob bei der Gartenarbeit, beim Skifahren oder Wandern, am besten bergauf und mit der Seilbahn bergab.
Alt werden ist nichts für Feiglinge, sagt meine Mutter, bald 95 Jahre alt. Einer meiner Lieblingsautoren meint dazu:
Joschka Breitner, Achtamkseinkeitscoach im Roman: Achtsam Morden im Hier und Jetzt von Karsten Dusse
Das Altern eines Menschen erkennt man nicht an der Zunahme der Falten, sondern an der Zunahme der Versuche die Falten zu überspielen.
Was ist zu tun?
Den Garten rückengerecht umgestalten
Er ist wirklich alles andere als pflegeleicht, sehr groß und steil. Mit vielen Pflanzen, die wir nur mit List und Tücke durch den Bergwinter bringen, d.h. Stützpfähle setzen, Überdachungen basteln, alles gut einpacken, Kübelpflanzen rein und raus.
Im Herbst bin ich beim Kübelschleppen ausgerutscht, auf den Hintern gefallen und habe mir die Hüfte geprellt.
Weil ich einen mega grünen Daumen habe, wächst mir vieles einfach über den Kopf. Gartenminimalismus ist angesagt. Garten umgestalten, Abschied nehmen von zu großen Kübeln, verschenken, halbieren.
Der heftige Wintereinbruch hat gezeigt, dass manche Bäume einfach zu groß und am falschen Platz sind, wenn ich sie nicht immer wieder komplett in Winterschutz einpacken will. Und wohin mit dem ganzen Winterschutz im Sommer?
Die riesige Olive habe ich gut eingepackt und untergestellt, nicht mehr in die Garage geräumt, die Wahrscheinlichkeit, dass der Baum das überlebt, liegt wohl eher bei 20%. Keiner wollte die Olive geschenkt haben. Jetzt warte ich auf ein Wunder.
Die eigene Unvollkommenheit akzeptieren
Einen leichten Nacken zu haben war mein Gesundheitsziel für 2023. Das ist nicht zu erreichen. Akupunktur hat nicht nachhaltig geholfen, Osteopathie lindert, funktionelles Krafttraining mobilisiert und kräftigt. Annehmen, was ist, den Schmerz akzeptieren lernen und ihm weniger Bedeutung beimessen.
1. Nicht jammern und über die Krankheit reden.
Es ist bezeichnend für viele Menschen im Alter, dass dieses Thema immer mehr Raum einnimmt. Und je mehr man darüber spricht, desto wichtiger wird die Krankheit und man sieht nur noch die Schattenseiten des Lebens.
2. Nicht jammern, sondern wissen, dass das Leben noch ganz andere Wendungen nehmen kann. Eine entfernte Bekannte stirbt plötzlich mit 60 Jahren, ein Freund bekommt Krebs, überwindet ihn und erkrankt dann an einen inoperablen Hirntumor und lebt nun schon länger als seine Prognose.
Use it or loose it
Immer in Bewegung bleiben – das ist ein gutes Anti-Ageing-Programm. Den Körper sinnvoll und regelmäßig bewegen, nach dem Motto „Never fail twice“, im Sinne von: Ich gönne mir auch mal einen faulen Cheatday, um am zweiten Tag wieder aktiv zu werden.
Hier mein Vorjahresvergleich 2023 versus 2022 absolut und in %.
- Krafttraining 15 vs. 28 = 53% ❌
- Yoga & Gymnastik 92 vs. 71 = 129% ✅
- Meditation 194 vs. 236 = 82% ❌
- Joggen in km 73 vs. 86 = 84% ❌
- Skitage nur 22 vs. 34 = 65% ❌ wenig Schnee und im März waren wir schon in Neuseeland unterwegs
- Biken in km 129 vs. 164 = 78% ❌
- Wandern in km 182 vs. 95 =192% ✅
- Gartenarbeit in Stunden 80 vs. 100 = 80% ❌
Insgesamt habe ich 25.185 Kalorien weniger verbrannt, auch wenn das nur eine grobe Berechnung meiner Smartwatch ist. Das entspricht einer Fettverbrennung von 3,5 Kilogramm. Als ich auf die Waage steige, zeigt sie am 20.12.23 ein Plus von 3 Kilo an. Da ist der Algorithmus schon ziemlich genau.
Ärgernisse und Aufregung
Das waren meine Gedanken 💭 und Erwartungen aus dem Jahresrückblick 2022 über unseren Bus.
„Den Camper-Test machen, ob wir den bestehen, weiß ich noch nicht. Es wird auf jeden Fall ein Abenteuer!“
Mit dem Abenteuer sollte ich recht behalten. Ich hatte schon immer von einem Bus geträumt, habe mir viele coole Vanlife-Videos auf Youtube angeschaut und irgendwann meinem Mann davon erzählt, das war Ende 2021. Im Januar 2022 haben wir unseren Kalahari bestellt, einen T 6.1. aus der Transportsparte, einer der letzten mit großem Dieselmotor und Allradantrieb, der dann komplett ausgebaut wurde. Ende April 2023 – 15 Monate nach der Bestellung – konnten wir unseren Bus endlich abholen.
Euphorisch hatten wir schon Ende 2022 den Offroad-Urlaub in Island gebucht und den Bus mit zusätzlichen Unterfahrschutzblechen ausgestattet, alle Lufteinlässe höher legen lassen, um eine bessere Wattiefe bei den Furten in Island zu haben, der Bus bekam Bergeösen vorne und hinten, ein Kompressor kam zum Bordwerkzeug und spezielle Geländereifen auf Stahlfelgen.
Die erste Testnacht vor der Haustür war ein Reinfall, mein Mann flüchtete ins Haus geflüchtet, weil er so schlecht schlief. Also noch einen Topper für mehr Komfort bestellt. Dann im Mai ein Offroad-Training im Odenwald, die erste richtige Nacht im Bus, aber die große Begeisterung blieb aus.
Dann ein Ausflug ins Elsass mit Bus und Rädern, Freunde zum Radeln treffen, aber Übernachtung im Ferienhaus. Das Beladen des Heckträgers ist ein kleines Drama. Überhaupt der Heckträger, erst das falsche Modell bestellt, das Befestigen ist mühsam und bei jedem Träger eine neue Lernkurve und beim Fahren klappert immer etwas. Theoretisch hätten wir den Träger gar nicht gebraucht, es hätte auch mit unserem alten Träger auf der Anhängerkupplung geklappt. Im Elsass haben wir den Bus als Fahrzeug benutzt, ihn stolz herumgezeigt, aber nicht darin geschlafen.
Island
Ende August stand die große Reise nach Island an. Anreise über Norddeutschland: 1.500 km bis zur Fähre in Dänemark. Wir fuhren mit Sorgen und schlimmen Rückenschmerzen meines Mannes. Jeden Tag stellte sich die Frage, schaffen wir es oder müssen wir umkehren. Schließlich entschieden wir uns für die Weiterfahrt nach Island: fast 3 Tage Fährüberfahrt, dann waren wir da. Die ersten 6 Nächte verbrachten wir im Hotel oder Guesthouse, es war schon sehr kühl in Island und zelten in der Kälte ist brrrrrrrr.
Wir hatten eine organisierte Hochlandüberquerung gebucht. Unsere Gruppe bestand aus 6 weiteren Bussen plus Guide im Toyota Jeep. Alle mit Lust auf Natur und Abenteuer. 2.000 km Hochlandtour lagen am 10. September vor uns. Bei Kilometer 88 auf isländischer Straße haben wir unseren Crash 💥 ein Schlagloch mit einem großen Stein wirft uns buchstäblich zurück. Die Wucht des Aufpralls lässt alles durch den Bus segeln, sogar die Kaffeetassen im Getränkehalter sind im freien Flug.
Das war’s. Unser Guide, ein hoffnungsloser Optimist, meint: “… nicht so schlimm, wir klopfen die Felge wieder gerade“. Netter Versuch, hat aber nicht geklappt. Also Radwechsel, kein Problem. Leider stand das Reserverad danach 3 cm zu weit hinten und quietschte komisch in den Kurven. Zum Glück war die Hauptstraße nicht weit und wir konnten den Bus in die Werkstatt bringen. Erster Befund: Querlenker vorne rechts verbogen und das Teil konnte innerhalb eines Tages ausgetauscht werden. Der Bus war wieder fahrbereit und wir sprinteten zurück in den Norden, um die Tour fortzusetzen.
Wer jetzt denkt, das war der Härtetest – weit gefehlt. Die eigentliche Prüfung sollte erst noch kommen.
Mit diesem Schaden an Auto und Seele war ich überhaupt nicht mehr entspannt. Die Fahrtage waren lang, bis zu 12 Stunden, die Vulkansteinpisten spitz. Und dann saß immer das pessimistische Äffchen auf meiner Schulter und flüsterte mir zu, was jetzt alles schief gehen kann. Ich selbst fuhr vorsichtig, mit Respekt vor jedem Schlagloch. Aber als Beifahrerin kam ich an meine Grenzen. Ich schrie, wenn mein Mann eine Kurve falsch nahm, ich schrie, wenn wir im Fluss im losen Kies stecken blieben und das Wasser langsam in den Bus lief und wir herausgezogen werden mussten. Als Beifahrerin sind Wellblechpisten wirklich der Horror, ich war den Erschütterungen ausgeliefert, konnte nichts selbst bestimmen – totaler Kontrollverlust. Natürlich habe ich grundsätzlich Vertrauen in die Fahrkünste meines Mannes, aber die Beifahrerrolle auf dieser Reise war wirklich eine totale Niete. Ich war NULL belastbar, konnte den Stress kaum ertragen, das Kopfkino nicht abschalten.
Erkenntnis: Die nächste Offroad-Tour werden wir mit einem Mietwagen machen. Kontrolle behalten & in der eigenen Aktivität sein – das ist wichtig, um in schwierigen Situationen stabil und widerstandsfähig zu bleiben.
Wir sind die Tour zu Ende gefahren, hatten auch schöne Momente. Von den 6 Bussen haben nur 2 die letzte Etappe geschafft, unser Bus steht jetzt seit fast 3 Monaten in der Werkstatt, vielleicht bekommen wir ihn als Weihnachtsgeschenk zurück.
Alltag und Allerlei
Im Jahr 2023 wollte ich 12 analoge Bücher lesen, viele liegen angelesen immer noch auf dem Stapel. Meine ausgelesenen Lieblinge:
- Eine Frage der Chemie von Bonnie Garmus
- Ende der China Illusion von Janka Oertel
- Achtsam Morden von Kasrten Dusse, Teil 1 ist der beste … bin gerade am vierten Teil, kann noch nicht sagen, ob der wieder an den ersten Band anknüpfen kann
- Blackout von Marc Elsberg
Theater & Kino & TV
- Faust in der Version des Wiener Volkstheaters – großartige Inszenierung
- Shakespeare „Wie es euch gefällt“ von LTS Schwaben – unglaublich, wie so ein alter Text einen verzaubern kann.
- Avatar 2 – einfach toll gemacht, obwohl ich 3-D-Brillen immer schrecklich anstrengend finde
- Hinterland – düster, fast wie ein Stummfilm
Ausblick und Anregungen
Ursprünglich wollte ich den Claim meines Coaching Angebots „Embrace Challenges, Discover Gifts“ auch als Jahresmotto wählen. Aber irgendwie kam mir beim Stöbern in den Bildern des Jahres dieses Foto aus Neuseeland in den Sinn und dann das Zitat von Paul Polmann:
Daraus wird für mich in 2024 … dabei ist das Wort EMPTY sowohl als Verb als auch als Adjektiv zu verstehen.
Empty glasses, fill hearts – discover abundance in every moment.
von mir
Was sind meine Prioritäten im nächste Jahr?
2024 ist das letzte Jahr in dem bei mir eine 5 vorne steht. Ich will wieder in Schwung kommen, meine bewährten Routinen nicht schleifen lassen und meinen Körper gut behandeln. Konkret bedeutet das mehr grüne Häkchen bei meinen Bewegungszahlen – also einfach nur mehr als 2023.
Überhang von meiner Wanna-To-Liste 2023
- Ein Augentraining machen
- Meine Schreibtischablage von quer auf hoch umstellen und 1/3 wegwerfen
- Unsere Reiseführer aussortieren
- Fotos auf dem Gartenblog bereinigen und richtig formatieren und benennen
- Mindestens 100 km joggen
- Einen Blogartikel über das weiße Staudenbeet schreiben
- Einen Blogartikel über das Gärtnern im Quadrat und meine Learnings schreiben
- Noch einen Ausflug mit unserem hoffentlich wieder reparierten Bulli machen und zwar irgendwohin, wo es warm ist
- Meine Social Media Profile verfeinern
- Einen Canva-Kurs machen
Neue Pläne für 2024
- Regelmäßig Freunde treffen, runde Geburtstage und späte Hochzeiten sowie unsere Perlenhochzeit feiern
- Im Frühsommer eine reise ans Meer machen
- 100 Newsletter Abonennten gewinnen und die 1.000-Followermarke auf LinkedIn knacken
- 52 Posts über Natur Coaching & Leadership erstellen
- 12 Experten-Artikel dazu schreiben
- Mal wieder entrümpeln 1.000 Dinge dürfen gehen.
- Im November eine Offroad-Tour durch Namibia entspannt genießen
Hallo Dagmar,
deine Bilder sind soooooo (!) genial.
Gerade deine Island-Bilder haben mich richtig überwältigt, da will ich schon so lange hin. 🙂
Mach weiter so!
Birgit
PS. Frohe Weihnachten und ein gutes, neues Jahr 2024.
Liebe Birgit, schön, dass dir die Bilder gefallen, Ich habe von Island natürlich nur die schönen Augenblicke ausgewählt und nicht die Horden, die an den Wasserfällen stehen … der Massentourismus ist auch im Norden angekommen. Dir noch schöne Weihnachtstage und alles Gute für 2024 … bei deinem Newsletter habe ich mich angemeldet. Dagmar
Hi Dagmar!
man merkt, dass du dich gerne mit Kameras auseinandersetzt! Ich kann Birgit hier einfach nur voll und ganz zustimmen!
Deine Erlebnisse machen einen echt ein wenig neidisch – Island steht auch schon länger auf meiner Wunschliste. Vielleicht wirds ja nächstes Jahr 🙂
Viele liebe Grüße,
Christopher
Lieber Christopfer, danke für das Lob und das auch noch von einem Profi. Ja die Technik und KI helfen auch Amatueren wie mir. Dir noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch und Ja – fahre nach Island, aber Achtung auch da kann es schrecklich überfüllt sein – Neuschwanstein Effekt 1.000 Menschen an einem Wasserfall ….LG Dagmar
Liebe Dagmar,
toller Jahresrückblick! Und spannend, was du dieses Jahr alles erlebt hast!
Uns verbindet übrigens so einiges: die Lust auf Abenteuer, Reisen, Bewegung, die Liebe zu den Bergen, zur Natur,… Und bei eurer Busstory musste ich richtig mitfühlen. Hoffentlich bekommt ihr euren Bus bald wieder. Ich drück’ euch die Daumen!
Liebe Grüße
Ernestine
Lieber Ernestine, danke für deine netten Worte … ja der Bus wird wieder heile, aber unser Händler braucht auch mal Urlaub … wird also Mitte Januar werden.
Bin fest entschlossen beim JaRübli 24 eine fröhliche und sonnige Busgeschichte zum Besten zu bringen.
Einen guten Rutsch!
Dagmar